Umfrageergebnis überrascht – Motto: „Näher dran!“
Die CDU Fraktion machte sich am vergangenen Freitag daran, ein Meinungsbild einzuholen über den Markt im Dorf Neukirchen. Dort läuft seit etwas über einem Monat Testphase zwei. Hintergrund: Es sollte ausgelotet werden, welche Verkehrsregelung und Marktaufstellung gut, sicher, bürger- und umsatzfreundlich funktioniert. „Näher dran war unser Motto bei der Aktion“, betont der Stellv. CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Heiko Haaz. Zusammen mit anderen Christdemokraten befragten sie insgesamt 119 Personen (unter ihnen 10 Gewerbetreibende, 13 Marktbeschicker und 96 Marktbesucher). „Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ, aber sie liefert eine interessante Momentaufnahme“, so Markus Nacke, Chef der CDU Fraktion. Und tatsächlich sind die Ergebnisse, die die CDU am Freitag, also eine Woche nach der Erhebung direkt an Ort und Stelle präsentierte, überraschend.
Variante B liegt klar vorne
Konkret: Eine große Anzahl der Befragten ist mit den vorangegangenen Erweiterungen des Marktes zufrieden. Ebenfalls herrscht Zufriedenheit über die nun in der Hochstraße stehenden Stände. Wie bewerten die Menschen die Erreichbarkeit des Marktes? „Wir haben gefragt, ob die Teilnehmer mit dem Auto zum Markt kommen“, erläutert Haaz. 86 Teilnehmer gaben an, nicht mit dem Auto zu kommen. Wo parken die Menschen, die doch mit dem Wagen kommen, wollte die Union wissen. Antwort: Kein einziger Teilnehmer auf dem „Kaisers Parkplatz“. „Scheinbar ist der Parkplatz flussläufig schon zu weit entfernt“, vermutet Haaz. Die Frage, ob den Anwohnern der Hochstraße die Möglichkeit gegeben werden sollte, diese zu Marktzeiten von der Mozartstraße aus zu befahren und somit ihre Grundstücke erreichen zu können, wurde mit 79 Prozent positiv beantwortet. „Dies könnte somit eine Lösungsmöglichkeit darstellen“, glaubt Haaz. Die Sperrung der Durchfahrt auf der Hochstraße während der Marktzeit wurde von 93,3 Prozent der Befragten befürwortet. Die Gewerbetreibenden sehen dies zwar auch positiv, aber nicht so positiv wie die Marktbesucher. „Bei dieser Frage sieht man die unterschiedlichen Interessenlagen sehr schön“, bemerkt Nacke. Die spannendste Frage war aber sicherlich die nach der Präferenz für die Variante A oder B. Zur Erklärung: Die Variante A beinhaltet die Aufstellung des Marktes auf der Hochstraße vor der Kirche und auf der Lindenstraße inklusive Setzen der Pöller und Sperrung der Lindenstraße. Die Variante B ist die derzeitige Aufstellung des Marktes inklusive Aufstellung der mobilen Barke und Durchfahrtsbeschränkung von der Bruchstraße in die Hochstraße. „Die Deutlichkeit hat uns schon überrascht“, kommentierte Dr. Haaz das Ergebnis. 74,8 Prozent der Befragten empfinden die jetzige Lösung B als die bessere. Die Marktbeschicker sind allerdings bei dieser Frage in zwei gleichgroße Lager gespalten. Die Kunden und Besucher des Marktes votieren aber mit über 80 Prozent für Variante B.
CDU: Wir wollten den Menschen eine Stimme geben!
„Das Ergebnis müssen alle ernst nehmen und in die politischen Beratungen einfließen lassen“, fordert Nacke. Möglicher Kritik nimmt die CDU die Spitze und räumt freimütig ein, dass ihre Umfrage nur eine Stichprobe darstellt. Der CDU Fraktion sei es darum gegangen, den Menschen, die den Wochenmarkt nutzen und von ihm leben, zu Wort kommen zu lassen. „Oftmals wird so eine Diskussion ja von lautstarken Schreiern bestimmt“, bemerkte Haaz spitz an. Die CDU möchte die einstimmig beschlossene 2. Testphase bis Ende Oktober weiterlaufen lassen und dann, im Anschluss an die ebenfalls beschlossene repräsentative Befragung aller Beteiligten, endgültig entscheiden. „Entscheiden aufgrund von „Hören-Sagen“ oder nicht belegbaren Behauptungen ist nicht unser Stil, dafür ist das Thema zu wichtig“, so Nacke abschließend.
Die Erhebung zur Situation der Marktaufstellung im Dorf Neukirchen können Sie sich hier auch als PDF herunterladen.
Auswertung der Erhebung zur Marktsituation der Marktaufstellung Dorf Neukirchen
Ausgangssituation:
Am Freitag, dem 28. 08. 2015 wurde im Zeitraum von 8:00 bis 12:00 Uhr eine Erhebung zur derzeitigen Situation der Marktaufstellung im Dorf Neukirchen durchgeführt. Aus Sicht der CDU war eine
solche Befragung dringend notwendig, da es immer wieder unterschiedliche Interessengruppen im Dorf gibt, die mit verschiedenen Situationen unzufrieden sind. Ziel dieser Befragung war es, eine
möglichst breite Momentaufnahme zu erhalten. Hierfür wurden insgesamt 119 Fragebögen ausgefüllt. Die Erhebung geschah durch eine Befragung der Anwesenden auf dem Markt. Sie erhebt keinerlei
Anspruch auf eine Repräsentativität.
Die Befragung fand anonym statt. Es fand lediglich eine Differenzierung nach Marktbeteiligung statt Es wurden insgesamt 13 Marktbeschicker, 10 Gewerbetreibende vor Ort und 96 Marktbesucher befragt.
Bei der Auswertung der Fragebögen sind nicht ausgefüllte Felder als Enthaltung gewertet worden.
Einzelergebnisse:
Eine sehr große Anzahl der Befragten ist mit der vorangangenen Erweiterungen des Marktes zufrieden. Ebenfalls zufrieden ist man damit, dass die Stände nun in der Hochstraße stehen. Eventuelle
weitere kontinuierliche Erweiterungen des Marktes finden auch ein positives Echo. Des Weiteren sollten die Interessen der vor Ort Gewerbetreibenden durchaus berücksichtigt werden (84 %).
Besonderes Augenmerk verdient die Frage nach der Erreichbarkeit des Marktes. Wir haben gefragt, ob die Teilnehmer mit dem Auto zum Markt kommen. In der Gesamtauswertung haben 86 Teilnehmer dies
verneint. Besonders berücksichtigt werden muss bei dieser Zahl, dass natürlich die Marktbeschicker allein zu 84,6 % sehr wohl mit dem Auto zum Markt kommen. Bei der Frage wo denn während der
Marktzeit das Auto geparkt wird, hat nicht ein einziger Teilnehmer den „Kaisers Parkplatz“ genannt. Hier stellt sich die Frage, ob dieser für die Bevölkerung bereits zu weit vom Markt entfernt
ist.
Die Frage nach dem Zusammenhang der dreißiger Zone auf der Lindenstraße und dem Markt erzeugte häufig Unverständnis. Dies drückt sich durch die mit Abstand höchste Zahl an Enthaltungen bei der
gesamten Erhebung aus. Knapp 70 % aller Befragten haben den Zusammenhang verneint oder sich enthalten.
Die Frage nach der Sperrung der Durchfahrt auf der Hochstraße während der Marktzeit fand insgesamt mit 93,3 % eine große Zustimmung. Bei dieser Frage waren die Gewerbetreibenden vor Ort am
kritischsten. Dies ist durchaus verständlich, aber dennoch wurde auch bei dieser Frage bei den Gewerbetreibenden eine Quote von 80 % Zustimmung erreicht. Am größten war die Zustimmung bei den
Marktbesuchern mit 94,8 %. Auch dies ist durchaus verständlich. Dies insbesondere, da die Hochstraße auch in nicht Marktzeiten nur durch berechtigte Anlieger befahren werden darf. Besucher der
dort anliegenden Geschäfte und Ärzte haben generell keine Durchfahrtserlaubnis.
Die Frage, ob den Anwohnern der Hochstraße die Möglichkeit gegeben werden sollte, diese zu Marktzeiten von der Mozartstraße aus zu befahren und somit ihre Grundstücke erreichen zu können, wurde mit 79 % positiv beantwortet. Dies könnte somit eine Lösungsmöglichkeit darstellen.
Abschließend wurde nun die Frage gestellt, welche der beiden im diesen Jahr getesteten Varianten die Teilnehmer den Vorzug geben würden. Die Variante A beinhaltet die Aufstellung des Marktes auf der Hochstraße vor der Kirche und auf der Lindenstraße inklusive Setzen der Pöller und Sperrung der Lindenstraße. Die Variante B ist die derzeitige Aufstellung des Marktes inklusive Aufstellung der mobilen Barke und Durchfahrtsbeschränkung von der Bruchstraße in die Hochstraße. Insgesamt wurde hier mit 74,8 % der Befragten der Variante B der Vorzug gegeben. Lediglich die Marktbeschicker waren durch eine Enthaltung und gleicher Stimmenzahl für Variante A und B vollkommen unentschieden. Bei den Gewerbetreibenden war lediglich einer für Variante A was zu einer Quote von 90 % für Variante B führte.
Fazit
Wir als CDU sind von diesem Ergebnis überrascht. Ganz offensichtlich gibt es für die Marktaufstellung keine einfache Lösung. Mit einem Antrag die Testphase zu verkürzen und wieder zurück zur Variante A zu gehen würde man gegen die große Mehrheit aller am Markt Beteiligten handeln. Dies kann und darf nicht im Interesse der Politik sein. Daher sprechen wir uns dafür aus, die Testphase wie beschlossen bis Ende Oktober weiter laufen zu lassen. Im Anschluss sollte dann die Stadtverwaltung eine repräsentative Befragung der Beteiligten durchführen. Hierzu wäre es jedoch vorteilhaft, wenn die Befragung im Vorfeld mit der Politik abgestimmt wird.