Streetworker soll erhalten bleiben

CDU: SPD und Grüne blockieren sinnvolle Lösung

Die Mitglieder der CDU-Fraktion sind sauer: „Erst verhindert Rot-Grün im Sozialausschuss ein Gutachten, was hoffentlich dazu führt, dass der Kreis einen Streetworker in Neukirchen-Vluyn bezahlt. Und dann wollen die Grünen auch noch diese Stelle über eine Erhöhung der Vergnügungssteuer finanzieren ohne zu wissen, wie hoch diese dann ausfällt. Das ist mehr als unausgegoren“, sagt  Fraktionsvorsitzender Markus Nacke und schüttelt ungläubig den Kopf.

Tatsache ist: Ein Streetworker erfüllt die aufsuchende Jugendarbeit vor Ort. Ob diese überhaupt notwendig ist, wird normalerweise im Rahmen einer Sozialraumanalyse durch den Kreis ermittelt. Ergibt diese Analyse, dass Bedarf besteht, wird der Streetworker durch den Kreis bezahlt.

In Neukirchen-Vluyn ist solch eine Sozialraumanalyse bislang nicht durchgeführt worden. Somit ist auch die Notwendigkeit eines Streetworkers nicht festgestellt. Folglich sind die Kosten für den hier tätigen Mitarbeiter komplett von der Stadt zu tragen. Diese Beträge fallen allerdings unter die sogenannten „freiwilligen Leistungen“. Im Rahmen des Haushaltssicherungs-konzeptes ist die freiwillige Leistung „Streetworker“ zum Jahresende gestrichen worden.

Dazu Nacke: „Wir halten die aufsuchende Jugendarbeit auf die Dauer für unverzichtbar. Darum haben wir im Sozialausschuss vorausschauend den Antrag gestellt, den Kreis zur Durchführung einer Sozialraumanalyse aufzufordern. Gegebenenfalls sollten Alternativen zum Streetworker aufgezeigt werden.“
Dieser Antrag war mit der Mehrheit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt worden. Der Sozialausschuss schob das Thema daraufhin in den Rat. „In diesem Gremium zeigte sich dann sehr deutlich, wie falsch diese Ablehnung war“, so Nacke enttäuscht. Aktuell gebe es dank der Verweigerung von Rot-Grün keinerlei aussichtsreichen Lösungsansatz.

Aus Sicht der Christdemokraten sei die AWO, die bislang den Streetworker gestellt habe, von Anfang an nicht der richtige Partner gewesen. Die CDU hätte gerne den Erziehungsverein mit dieser Aufgabe betraut, denn da habe sich die Jugendarbeit hervorragend bewährt. Dies sei aber überhaupt nicht zur Sprache gekommen.

Die Grünen stellten offiziell den Antrag, den Streetworker weiter durch die Stadt zu bezahlen und dies durch eine Erhöhung der Vergnügungssteuer zu finanzieren. Da die CDU-Fraktion in der AWO ohnehin den falschen Träger sieht, hat sie dagegen gestimmt. Nacke resümiert: „Wenn wir zugunsten der Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt die Stelle des Streetworkers langfristig retten wollen, müssen wir das Thema sachlich angehen. Ansonsten gucken wir alle miteinander in die Röhre und wundern uns anschließend über die Konsequenzen.“