Christdemokraten wollen keine Luftschlösser, sondern Machbares

"Wer Bürgerbeteiligung fordert, muss bei sich selbst anfangen“, findet Heiko Haaz, stellvertretender Vorsitzender des CDU Stadtverbandes Neukirchen-Vluyn. Und so haben die Christdemokraten bereits im November als einzige lokale Partei ihre Umfragereihe gestartet und die Bürgerinnen und Bürger direkt und persönlich eingebunden: „Wir haben 11.400 Kandidatenflyer in den 19 Wahlkreisen verteilt. Hierbei haben sich die Kandidaten den Bürgern vorgestellt und ihre eigenen Schwerpunkte und Interessen für die Kommunalpolitik erläutert. Gleichzeitig wurden die Bürger darum gebeten, uns ihre wichtigsten Themenbereiche und Anregungen für die nächste Ratsperiode zu übermitteln“, so Markus Nacke, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Als Ergebnis der Befragung kristallisierten sich vier Bereiche heraus die dann in NV-aktuell veröffentlicht wurden. In einer zweiten Aktion Anfang April diesen Jahres wurden, wiederum stadtweit, die Neukirchen-Vluyner/innen gebeten, individuelle Schwerpunkte bei diesen vier Bereichen zu setzen und weitere Anregungen mitzuteilen. Daraus ergaben sich folgende Bewertung und Schwerpunkte:
- mehr Sicherheit (Polizeistation, Beleuchtung)
- attraktive Stadt (Kinderbetreuung, Schulen, Freizeit)
- gute Nahversorgung (in den Ortskernen)
- weniger Lärm (Lärmschutz in Wohngebieten, Verkehrsberuhigung)
- Stadtfinanzen
Dazu Haaz: „Um diese Kernpunkte des Bürgers haben wir nun unser Wahlprogramm für die Zeit 2014-2020 zusammengestellt. Ziel des Wahlprogrammes ist, eine Balance zwischen notwendigen Schwerpunkten und Wünschenswertem herzustellen.“ Mann wissen aus der Vergangenheit, dass das nicht leicht ist, „aber dennoch wollen wir Antworten anbieten und aufzeigen WIE wir unsere Schwerpunkte erreichen wollen/können, „ so Haaz weiter.

Nacke ergänzend, „mit dem „WIE“ in unserem Programm unterscheiden wir uns maßgeblich von unseren Mitbewerben, die nur Ziele als Luftschlösser darstellen und Lösungsansätze völlig vermissen lassen.“ Nacke und Haaz unisono: „Während andere Parteien Bürgerbeteiligung predigen, bindet die CDU die Bürgerinnen und Bürger schon längst mit ein.“
Damit Neukirchen-Vluyn ein attraktiver Wirtschaftsraum bleibt, Arbeitsplätze gesichert und ausgebaut werden, wollen die Christdemokraten das Konzept zur Entwicklung des Dorfes Neukirchen umsetzen. Im Ortskern soll möglichst ein Vollsortimenter angesiedelt werden. Auf der Südfläche von Niederberg sollen attraktive Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Geplant ist die Beibehaltung der guten eigenen Wirtschaftsförderung und die Zertifizierung der Verwaltung als „mittelstandsfreundlich“.
Alle Kinder in der Stadt sollen die bestmögliche Bildung erhalten. Als Schulträger muss Neukirchen-Vluyn das Gymnasium aus- sowie die Gesamtschule aufbauen und weiterentwickeln. Die Musikschule soll erhalten, die VHS gestärkt werden. Eine Kooperation mit der Hochschule Rhein Waal mit Blick auf das Duale Studium wird bei einigen Firmen in Neukirchen-Vluyn bereits gelebt und ist weiter auszubauen.
Der mit Abstand wichtigste Punkt in der Bürgermeinung, so die CDU, ist die Sicherheit. Daher muss die Polizeiwache auf jeden Fall erhalten bleiben und die Neubaupläne endlich umgesetzt werden. Auch eine entsprechende Beleuchtung, die nachts nicht abgeschaltet wird, trägt zu mehr Sicherheit bei. Die Bürger sollen für Gefahren sensibilisiert und das Nachbarschaftsgefühl gestärkt werden.
Die Forderung nach einer intakten Umwelt ergibt sich für die Christdemokraten alleine schon aus ihrem Selbstverständnis. Fracking kommt nicht in Frage, zusätzliche Auskiesungen werden abgelehnt. Das Klimaschutzkonzept muss greifen. Bei neuen Wohnquartieren sollen Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieversorgung beitragen. Die Unterstützung von Photovoltaikanlagen, der Ausbau der LED-Beleuchtung im Stadtgebiet und Umstellung des städtischen Fuhrparks auf E-Autos, soweit möglich, sind wichtige Punkte auf dem Weg zu einem sparsamen Umgang mit Ressourcen.
Für die Städte und Gemeinden gibt es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele Herausforderungen zu bewältigen. Hier muss die Politik Perspektiven schaffen, indem Gewerbe- und Bebauungsflächen weiterentwickelt und die Nausiedlungen einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt werden. Die im Rahmen des Demographischen Wandels sinkende Einwohnerzahl erfordert eine Antwort auf Fragen der Infrastruktur.
Starke Familien sind die Basis einer gesunden und intakten Gemeinschaft. Um die Familien zu unterstützen, muss das breite Angebot an Kindergartenplätzen aufrechterhalten werden. Für die Jugendarbeit will die CDU ein neues Konzept anstelle des Streetworkers. Damit Neukirchen-Vluyn als Kommune langfristig handlungsfähig bleibt, müssen die städtischen Vermögenswerte gepflegt und erhalten werden. „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not - diesen Satz prägte die Nachkriegsgeneration“, so Haaz. „Dies sollten wir unbedingt berücksichtigen“. So wollen die Christdemokraten das Haushaltssicherungskonzept (HSK) konsequent umsetzen. Die Straßen müssen saniert und städtische Einrichtungen regelmäßig instandgehalten werden.