
Der CDU Stadtverband Neukirchen-Vluyn hatte für den 10.01. 2010 zum traditionellen Neujahrsempfang in die Kulturhalle in Vluyn eingeladen.
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung gerne, so dass der Vorsitzende Klaus Plonka in der gut gefüllten Halle Prominenz aus allen Sparten begrüßen konnte.
Bevor der Hauptredner des Vormittags, Herr Eckhard Uhlenberg, Minister für Umwelt- und Naturschutz, das Wort ergriff, richteten Bürgermeister Harald Lenßen, MdL Marie-Luise Fasse und Bruno
Vinschen, Landtagskandidat für den Wahlkreis Moers-Neukirchen Grußworte an die Zuhörer.

Musikalisch aufgelockert wurden die Beiträge durch die anspruchsvolle Gesangsdarbietung der Sopranistin Linda Berg, die am Klavier von Axel Quast einfühlsam begleitet wurde. Das Stück "Im Prater blüh´n wieder die Bäume" war ein willkommener Anlass, vom winterlichen, schneereichen Wetter abzulenken.
Herr Minister Uhlenberg sensibilisierte die Anwesenden zu Beginn seiner Rede auf das, was in 2010 zu erwarten ist.
"2010 werde im Anschluss an das sog. Krisenjahr 2009 ein sehr schwieriges Jahr, in dem die Bürger von der Politik nicht zu viel erwarten dürften."
Andererseits biete 2010 aber die Chance, die soziale Marktwirtschaft wieder zu beleben. Hier halte er es mit Ludwig Erhardt, der auch in jeder Krise eine neue Chance sah. Trotz einer
Nettoneuverschuldung von 6 Milliarden Euro in 2010 könnten die Kommunen mit den bislang zweithöchsten Zuschüssen rechnen.
Herr Uhlenberg stellte im weiteren Verlauf seiner kurzweiligen Rede den Mittelstand in NRW in den Fokus politischer Entscheidungen. Nordrhein-Westfalen sei auch heute noch der Motor der
Wirtschaft, obgleich NRW als Flächenland auch seine Existenzberechtigung habe.
An der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Ökologie schwenkte der Minister in sein eigentliches Ressort. Aus der Mitte der Gesellschaft müsse verantwortungsvolle Umweltpolitik gestaltet werden.
Die Landschaft am schönen Niederrhein dürfe nicht zugebaut werden. Dies sei nicht nur der Umweltpolitik sondern auch dem demografischen Wandel geschuldet. Neue Baugebiete haben an den Rändern der
Städte nichts zu suchen, um die Innenstädte nicht künstlich zu schwächen.
Unter dem Motto "Allianz für die Fläche" müsse die vorhandene Infrastruktur mit Leben gefüllt werden. Dieser deutliche Hinweis auf die jahrelang kontrovers geführte und auch heute noch nicht
abgeschlossene Diskussion einer geeigneten Bauleitplanung auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Niederberg kam an. Es zähle nicht zu den Hauptaufgaben eines Bürgermeisters, im Rahmen der
kommunalen Selbstverwaltung "ständig zur Bezirksregierung zu pilgern", um Flächennutzungspläne genehmigen zu lassen.
Abschließend verweilte Herr Uhlenberg noch bei Themen wie Schule und Bildung. Sein Credo hierzu war "Politik für die Kinder aus dem Blickwinkel der Kinder und Familien."

Am Ende richtete der Minister einen persönlichen Apell an die Zuhörer im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl am 09.05.2010 und bat um Mithilfe und Unterstützung. Mit seinem Wahlspruch "Wirtschaftliche Vernunft, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" beendete er seinen circa 30-minütigen Vortrag, der bei den Anwesenden keine Langeweile aufkommen ließ.
(Günther Fesselmann)
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